Am Himmelfahrtswochenende hat die Hanseraumkonferenz (HAKO) Wirtschaftsjunior:innen aus ganz Norddeutschland nach Braunschweig gelockt. Wir haben kurz vorher bei Markus Simon und Sven Streiff (Heads of HAKO) nachgehakt – was die Stadt ausmacht und das Team sich vorgenommen hat …
Ihr habt euch bei der Organisation der HAKO in den letzten Wochen noch einmal intensiv mit Braunschweig und den hiesigen Unternehmen beschäftigt. Hat euch dabei etwas überrascht?
Markus Simon: Überrascht nicht wirklich, weil wir hier aufgewachsen sind, aber bei der Zusammenstellung des Programms ist uns noch einmal bewusst geworden, wie vielseitig die Stadt ist und wie viele tolle Angebote man sogar fußläufig erreichen kann.
Sven Streiff: Deine Frage zielte vielleicht in eine etwas andere Richtung, aber was es uns teilweise schwer gemacht hat, ist, dass an einem Brückentag heutzutage fast alle Betriebe geschlossen sind. Eigentlich hatten wir wie bei vorigen Konferenzen am Freitag Betriebsbesichtigungen geplant, aber die Produktion steht offensichtlich fast überall still.
Wie sieht es denn bei Streiff aus?
Sven: Ich kann mich nicht ausnehmen, hier ist auch an dem genannten Freitag niemand.
Und jenseits der Arbeitszeiten?
Sven: Unser Fazit ist, dass der Mittelstand hier super zusammenhält. Wir haben sehr viel Unterstützung erfahren. Anders sah es bei den ganz Großen und den Konzernen aus. Hier haben wir auch die eine oder andere Enttäuschung erlebt.
Welche Argumente für ein Engagement bei einer Konferenz, zu der junge Führungskräfte und Unternehmer von außerhalb kommen, habt ihr denn?
Sven: Das ist jetzt ein bisschen schwarz-weiß, aber der Mittelständler lebt hier, identifiziert sich mit der Stadt und möchte deren Image verbessern. Dass unter den Konferenz-Besuchern spannende potenzielle Mitarbeiter und Kunden sind, dass wir im Hintergrund eine Stiftung haben, die profitiert und andere gute Argumente brauchte es in vielen Fällen nicht einmal.
Markus: Wir haben unser Budgetziel auf jeden Fall übertroffen.
Sven: Braunschweig hat einfach die richtige Größe für ein gutes Netzwerk, aber auch sehr viele interessante Unternehmen. Der Stadt geht es gut – und das merkt man, wenn man eine Veranstaltung wie die HAKO organisiert.
Nun wart ihr ja selbst bereits auf vielen Veranstaltungen der Wirtschaftsjunioren. Wo würdet ihr die Braunschweiger HAKO einordnen?
Markus: Ganz weit am oberen Ende. Uns fällt auf anderen Konferenzen immer wieder auf, dass es in den Städten keine vergleichbaren Netzwerke wie in Braunschweig gibt. Darunter leidet nicht die Gastfreundschaft, aber die Qualität, weil das Budget eben deutlich beschränkter ist.
Ganz weit oben – ist das euer Anspruch?
Sven: Uns wird auch heute immer noch gespiegelt, dass sich Besucher an die Europakonferenz in Braunschweig als die beste überhaupt erinnern. Das war 2012. Damit hängt die Messlatte schon ziemlich hoch. Und unser Ziel war zum Ende unserer Wirtschaftsjuniorenzeit noch einmal ein Highlight zu setzen, überall fünf Prozent mehr zu machen. Beim Jägermeister-Best-Nights-of-Your-Life-Abend im Westend werden DJs in Form einer Silent Night gegeneinander antreten und die Gäste feiern mit Kopfhörern auf dem Kopf. Außerdem werden wir am Samstag an einem Ort Party machen, an dem das noch niemand getan hat …
… in den Wasserwelten …
Sven: Richtig. Das wird schon ein absolutes Highlight. Die Leute können schwimmen, es gibt einen Turmspringwettbewerb, natürlich Musik und tolles Catering. Hier decken wir beide Welten ab, die gehobene und das klassische Freibadessen (lacht).
Markus: Außerdem haben wir eine Kinderbetreuung auf die Beine gestellt.
Sven: Die gibt es oft gar nicht. Die Kids werden während der HAKO täglich im Harz betreut. Wir haben wirklich ein rundes Programm und es muss viel schief gehen, damit die Gäste am Sonntag nicht glücklich nach Hause fahren. Daran wollen wir uns messen lassen.
Gibt es einen roten Faden durch die Konferenz?
Sven: Bei allen Veranstaltungen kann man sich HAKO-Dollar verdienen und diese dann am letzten Abend in den Wasserwelten für wirklich coole Gimmicks eintauschen. Wer keine Dollar verdient hat, kann Euro dafür einsetzen. Wir hoffen, dass viele den Sinn dahinter verstehen und ein ordentlicher Betrag für unsere Stiftung zusammenkommt.
Ich spreche gerade mit euch beiden, wie wichtig ist das gesamte Team?
Markus: An den Tagen selbst sind wir mit rund 60 Leuten aus dem Verein vor Ort. Das ist auch unverzichtbar. Das Team in Braunschweig ist einfach klasse und wir haben es auf Konferenzen auch schon anders
erlebt.
Woran merkt man vor Ort, ob das Team funktioniert?
Markus: Wenn im Laufe der Organisationszeit dreimal das Team wechselt, weil man sich immer wieder verkracht hat, läuft auch die Veranstaltung nicht rund.
Sven: Ich kann deshalb auch nur wirklich jedem Unternehmen ab einer bestimmten Größe empfehlen, ihre Mitarbeiter:innen, die ein Netzwerk suchen und sich engagieren wollen, zu den Wirtschaftsjunioren zu schicken. Besser kann man in Braunschweig nicht ankommen.