5. Juni 2023
Entscheider

Der Schreibtisch von Sarah Mager-Mundstock

Geschäftsführerin der Erich Mundstock Stiftung

Sarah Mager-Mundstock leitet die Erich Mundstock-Stiftung. Foto: Privat

Freundlichkeit, Fairness und die Begegnung auf Augenhöhe – das sind die Werte, die Sarah Mager-Mundstock prägen. Als geschäftsführende Vorständin leitet die 33-Jährige die Erich Mundstock Stiftung, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert. Wie sich im Gespräch schnell zeigt, erfüllt die Enkelin des namensgebenden Stiftungsgründers und Busunternehmers ihre Aufgaben ganz im Sinne des Großvaters.

„Oft habe ich miterlebt, wie sehr meinem Opa seine Heimat am Herzen lag. Aus dieser Verbundenheit zur Region Braunschweig-Peine entwickelte sich sein Wunsch, mittels einer gemeinnützigen Stiftung den guten Menschen vor Ort zu danken. Ich freue mich und bin stolz, diesen Auftrag mit meinem Engagement in der Erich Mundstock Stiftung fortführen zu können“, sagt Mager-Mundstock. Entsprechend den Überzeugungen ihrer Familie unterstützt die Stiftung Personen, die infolge von Alter, Krankheit, Behinderung oder sonstigen Gründen auf die Hilfe von Dritten angewiesen sind. Gefördert werden zudem begabte Schülerinnen und Schüler, Auszubildende sowie Studentinnen und Studenten oder auch Kindergärten und Schulen, Jugendfeuerwehren und Wohn- und Tagesstätten.

An den Softskills feilen

Seit ihrer Gründung im Jahr 1998 hat die Erich Mundstock Stiftung insgesamt mehr als zwei Millionen Euro für mehr als 600 Projekte ausgeschüttet. Ein Unterfangen, das für Mager-Mundstock eine besondere Bedeutung hat, ist das Seminar „Rhetorische Kompetenz und Kreatives Schreiben“ im Atelier Sprache. Es ist als Dankeschön gedacht für gesellschaftlich besonders engagierte Schülerinnen und Schüler, die sich zum Beispiel als Klassensprecher einbringen oder sich anderweitig ehrenamtlich engagieren. „An dieser außerschulischen Veranstaltung gefällt mir vor allem gut, dass die jungen Leute mit großer Motivation dabei sind. Denn an den vier Tagen wird jeweils von acht bis 17 Uhr an den Softskills gefeilt, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht nur in der weiteren schulischen und beruflichen Laufbahn helfen, sondern sie auch im täglichen Leben selbstbewusster auftreten sowie in Schrift und Rede zielgenauer formulieren lassen“, erklärt sie.

Viele der in der Vergangenheit geförderten Projekte und Begegnungen sind ihr in Erinnerung geblieben. „Wir bekommen große Freude und eine Menge Dankbarkeit als Rückmeldung zu spüren“, berichtet die Geschäftsführerin. „Das ist einfach wunderbar.“ So habe die Stiftung kürzlich zum Beispiel einer Wohn- und Tagesstätte mit Fördergeldern einen Ort zum Snoezelen ermöglicht: Ein weißer Raum wird durch Lichtquellen in verschiedene Farben getaucht – Projektoren und Musik erzeugen besondere visuelle und akustische Effekte, weiche Polsterlandschaften laden zum Entspannen ein. „Es ist ergreifend, wie dieser Raum zum sicheren Hafen wird, wie sich die Bewohner der Einrichtung darin öffnen und die Therapie Wirkung zeigt.“

Gutes zurückgeben

Herausfordernd sei es, allen gerecht zu werden. „Pro Jahr erhalten wir 60 bis 100 Anträge“, gibt Mager-Mundstock an. Netzwerken und eigene Ideen umsetzen, um Kinder und Jugendliche in der Region stark zu machen, das hat sich die junge Geschäftsführerin als Ziel gesetzt. „Mit Herzblut möchte ich mein ganzes Engagement auch im nächsten Vierteljahrhundert in der Erich Mundstock Stiftung fortführen“, sagt sie selbstbewusst. Wie ihr Großvater möchte sie schließlich auch nur eines: Gutes und Sinnvolles zurückgeben.

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