Die Braunschweigische Landessparkasse (BLSK) hat das von Unsicherheit geprägte Pandemiejahr 2021 nach 9,9 Millionen Euro im Vorjahr mit einem „ordentlichen Ergebnis“ von 14,1 Millionen Euro abgeschlossen, wie Vorstandsvorsitzender Christoph Schulz bei der Jahrespressekonferenz in Braunschweig betonte. Bei Verwaltungsaufwendungen konnte die Nord-LB-Tochter im vergangenen Jahr 17 Millionen Euro einsparen. Zudem legte die BLSK statt 9,6 Millionen nur noch eine Million Euro für die coronabedingte Risikovorsorge zurück.

Eine negative Entwicklung musste die Bank jedoch beim Zinsüberschuss hinnehmen, der um 15 Prozent auf 84,8 Millionen Euro schrumpfte. Die Negativzinsphase wurde im vergangenen Jahr noch durch einen „massiven Einlagenzuwachs“ verstärkt, wie es Schulz ausdrückte. Die Einlagen, für die der Landessparkasse Einlagegebühren von der Europäischen Zentralbank berechnet werden, stiegen 2021 um sechs Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Aus diesem Grund will die BLSK ab dem Sommer zusätzlich Negativzinsen in Höhe von 0,5 Prozent für Privatkund:innen einführen.
Kredite wurden weniger nachgefragt
Das Kreditgeschäft im Privatkundenbereich schwächelte im zweiten Corona-Jahr. So ging das Neugeschäftsvolumen auf 53 Millionen Euro zurück. Insgesamt nahm das Kreditvolumen um 20 Prozent auf 88 Millionen Euro ab. Deutlich gesteigert werden konnte hingegen das Immobilienvermittlungsgeschäft. 2021 wurden 148 Objekte im Wert von 38 Millionen Euro vermittelt, neun Millionen mehr als im Vorjahr. Auch die Wertpapiererträge entwickelten sich positiv und legten mit 14,5 Millionen Euro noch einmal zu.
Im Firmenkundenbereich erhielt das Kreditgeschäft einen deutlichen Dämpfer: Waren es im Vorjahr noch 280 Millionen, konnte die Landessparkasse 2021 nur 117 Millionen Euro verzeichnen. „In Zeiten von Unsicherheit wird weniger investiert“, erläuterte Firmenkundenvorstand Dr. Ingo Lippmann. Dennoch sei die Unternehmerschaft im Raum Braunschweig sehr robust, was die direkten Auswirkungen des Kriegs gegen die Ukraine betreffe. Auch bei den öffentlichen Haushalten ging das Kreditvolumen um sieben Prozent auf 468 Millionen Euro zurück.
Nahezu unverändert blieb im vergangenen Jahr die Zahl der Mitarbeiter:innen. Die BLSK zählt 746 derzeit Beschäftigte und 90 Standorte.