Energy from Waste (EEW) hat Mitte Juli am Standort Buschhaus im Beisein von Ministerpräsident Stephan Weil die erste Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage (KVA) Niedersachsens in Betrieb genommen. Die auf eine Kapazität von 160.000 Tonnen ausgelegte Anlage soll nach Unternehmensangaben ein Fünftel des in Niedersachsen anfallenden Klärschlamms umweltschonend verwerten können. Mehr als 60 Millionen Euro hat EEW am Standort investiert und fast 20 neue Arbeitsplätze geschaffen.
In seiner Einweihungsrede würdigte Ministerpräsident Stephan Weil den Beitrag der EEW-Gruppe für den Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Nutzung des Klärschlamms: „Niedersachsen ist das Agrarland Nummer 1 in Deutschland. Darin liegt auch eine besondere Verantwortung im Umgang mit unseren landwirtschaftlichen Flächen. Deshalb bin ich dankbar, dass wir mehr als fünf Jahre vor der gesetzlichen Pflicht bereits heute über einen alternativen Verwertungsweg unseres Klärschlamms verfügen. Im Abfall der Abwasserbehandlung enthaltene Schadstoffe wie Medikamentenrückstände, Hormone und Mikroplastik werden künftig in der Verbrennung sicher und schadlos zerstört, die phosphathaltige Asche zu einem Dünger für die Landwirte recycelt.“
Dies alles geschehe zudem an einem Ort, der mitten im Strukturwandel steckt. Mit der heute eingeweihten Anlage verfüge die Region nun über einen Leuchtturm, der hoffentlich noch vielen weiteren Folgeprojekten den Weg ins Helmstedter Revier weise. EEW-Chef Timo Poppe blickte in seiner Ansprache zurück auf die 150-jährige Geschichte des Unternehmens am Standort: „EEW kann Strukturwandel. Hier im Helmstedter Revier schaffen wir die Voraussetzungen dafür, Deutschlands Importabhängigkeit bei einer für alles Leben essentiellen Ressource, dem Phosphor, deutlich zu reduzieren.“ Am Standort Buschhaus würden jährlich 15.000 Tonnen phosphathaltige Asche für das Recycling gewonnen werden.