31. März 2021
Unternehmen

Eine nachhaltige End-to-End- Verantwortung

Volkswagen startet Pilotprojekt für Batterie-Recycling

Andreas Salewsky (r.), Werkleiter Volkswagen Group Components Salzgitter, nahm die Pilotanlage Batterie-Recycling gemeinsam mit dem Betriebsratsvorsitzenden Dirk Windmüller in Betrieb. Foto: Volkswagen AG.

Die Volkswagen Group Components hat am Standort Salzgitter die konzernweit erste Anlage für das Recycling von Hochvolt-Fahrzeugbatterien eröffnet. Mit dem Pilotprojekt realisiert der Konzern einen weiteren Schritt in Richtung einer nachhaltigen End-to-End-Verantwortung für die Wertschöpfungskette der E-Fahrzeug-Batterien. Das Ziel ist die industrialisierte Rückgewinnung von Rohstoffen.

Eine Besonderheit der Anlage ist es, dass im Vorfeld analysiert wird, ob die Batterien noch leistungsstark genug sind, um beispielsweise in mobilen Energiespeichern zweitverwertet zu werden. Es werden nur Batterien recycelt, die nicht mehr anderweitig verwendet werden können.
Die Anlage ist zunächst als Pilotbetrieb ausgelegt, in dem rund 3.600 Batteriesysteme im Jahr recycelt werden. Später kann das System bei weiter optimierten Verfahren auf größere Mengen skaliert und somit auf die, ab Ende der 2020er Jahre erwarteten größeren Mengen an Batterie-Rückläufern vorbereitet werden.

Der Recycling-Prozess kommt ohne das Einschmelzen im Hochofen aus und spart dadurch auch CO2 ein. Die Batteriesysteme werden zunächst demontiert und zu Granulat zerkleinert. Bei diesem Verfahren können Rohmaterialien wie Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt im geschlossenen Kreislauf (Closed Loop) sowie Aluminium, Kupfer und Kunststoff mit einer Wiederverwertungsquote von perspektivische mehr als 90 Prozent rückgewonnen werden.
„Wesentliche Bestandteile alter Batteriezellen können so bei der Herstellung von neuem Kathodenmaterial genutzt werden“, erklärt Mark Möller, Leiter Geschäftsbereich Technische Entwicklung & E-Mobilität: „Wir wissen aus der Forschung, dass recycelte Batterie-Rohstoffe genauso leistungsfähig sind wie neue. Mit dem zurückgewonnenen Material können wir perspektivisch die Versorgung unserer Zellfertigung unterstützen. Da die Nachfrage nach Batterien und damit nach E-Rohstoffen stark steigen wird, können wir jedes Gramm zurückgewonnenes Material gut gebrauchen.“

Blick in die Pilotanlage Salzgitter. Bild: Volkswagen AG.

Die Pilotanlage Salzgitter in Zahlen
Größe: 350 Quadratmeter Anlage plus 300 Quadratmeter Demontagebereich
Kapazität: aktuell 3.600 Batterie­systeme im Jahr (1.500 Tonnen)
CO2-Einsparung: 1,3 Tonnen CO2 pro neuer 62-kWh-Batterie (Wenn für Kathoden 100 Prozent recycelte Rohstoffe und Grünstrom genutzt werden.)

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