Den europaweiten Negativzinsen zum Trotz: Die Braunschweigische Landessparkasse hat auch im vergangenen Jahr deutlich schwarze Zahlen geschrieben. Vorstandsvorsitzender Christoph Schulz stellte zusammen mit seinen beiden Vorstandskollegen Werner Schilli und Ingo Lippmann die Bilanz für 2016 vor, die einen Gewinn von 30,9 Millionen Euro ausweist.
Das sind zwar 1,8 Millionen Euro weniger als 2015, trotzdem zeigte sich Schulz angesichts des insgesamt schwierigen Branchenumfeldes „sehr zufrieden“ mit dem Ergebnis des insgesamt rund 1.200 Mitarbeiter zählenden Geldhauses. So habe die Sparkasse ihr Geschäft mit Privatkrediten um fünf Prozent auf 58 Millionen Euro gesteigert.
Noch besser lief’s im Firmenkundengeschäft: Hier gab’s bei Neukrediten für Investitionen sogar ein Plus von 16 Prozent auf 228 Millionen Euro. Mit einem Marktanteil von 39 Prozent sei die Landessparkasse nach wie vor Marktführer bei den Gewerbekunden, betonten Schulz und Schilli.
Dagegen musste die NordLB-Tochter im Immobiliengeschäft kräftig Federn lassen: Hier schrumpfte das Geschäft mit Neukrediten um elf Prozent auf 381 Millionen Euro. Die Erklärung aus Sicht des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Schilli: „Das Angebot an Immobilien kann nicht mit der Nachfrage mithalten“ – eine Umschreibung für den vor allem in Ballungsgebieten wie Braunschweig weitgehend leergefegten Wohnungsmarkt.
So haben sich nach Schillis Worten zwar 1.200 Wohnungs- oder Hausinteressenten auf eine Warteliste schreiben lassen. Doch selbst bei einer plötzlich gesteigerten Bautätigkeit würde es Jahrzehnte dauern, bis die Liste abgearbeitet ist: So hat das Braunschweiger Institut im vergangenen Jahr 93 Objekte vermitteln können; der aktuelle „Restbestand“, den die Sparkasse ihren Kunden anbieten kann, liegt bei etwas über 70.
Gutes erstes Quartal 2017
Vergleichsweise zuversichtlich schauen die Sparkassen-Vorstände in die kommenden Monate: Das erste Quartal des laufenden Jahres sei für das Institut gut verlaufen. Man gehe von einer weiter positiven Wirtschaftsentwicklung gerade im Großraum Braunschweig aus; allerdings erwartet Christoph Schulz „keine Entlastung über steigende Zinsen“, durch die sein Haus Geld verdienen könnte.
Allerdings plant die Landessparkasse – im Gegensatz zu rund 40 anderen der bundesweit insgesamt 400 Sparkassen – noch keine Gebühren für das Abheben von Bargeld. Auch wolle man Privatkunden noch nicht durch „Strafzinsen“ für Guthaben zur Kasse bitten. Firmenkunden indes müssen bereits zahlen – vor allem für kurzfristig verfügbare Einlagen.
Das Geschäftsgebiet der Braunschweigischen Landessparkasse reicht von Vorsfelde im Norden über Helmstedt im Osten bis nach Wolfenbüttel und Salzgitter; „Exklaven“ sind die Bereiche Bad Harzburg, Seesen und Holzminden.