Donnerstagabend, 23. August. Rund 3.900 Läufer haben sich bei herrlichem Abendsonnenwetter im Eintracht-Stadion versammelt und warten auf der Tartanbahn auf den Startschuss. Auf einer Hebebühne steht Christian Haertle, drückt den Abzug der Startpistole – und auf geht’s zum neunten Firmenlauf! „Voriges Jahr waren 3.100 Teilnehmer dabei. Ich habe das als sportliche Herausforderung genommen, die Zahl um 800 zu erhöhen“, erzählt der Gründer und Geschäftsführer der Hygia Fitness GmbH schmunzelnd.
Er ist mit seinem Unternehmen nicht nur 2017, sondern auch 2018 als Hauptsponsor der Veranstaltung eingestiegen. „Es war ein wunderbarer Tag, die Sonne schien und alles war super organisiert. Die Leute waren gut drauf, ich habe ein tolles, positives Feeling gespürt“, meint Haertle, der sich nächstes Jahr 4.500 Teilnehmer bei der beliebten Veranstaltung wünscht. Zudem hofft er natürlich auf weitere Synergien –, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter in seinen Studios anmelden. Rund vierzig regionale Firmen haben bislang Kooperationen mit der HYGIA Gruppe. Tendenz steigend, aber ausbaufähig. „Fitness fördert das Wohlbefinden, die Gesundheit, Endorphine werden ausgeschüttet. Die Mitarbeiter sind motivierter, der Krankenstand sinkt. Ich empfehle zum Beispiel den vollelektronischen Milon-Zirkel. 17,5 Minuten dauert ein Durchgang. 35 Minuten zwei Durchgänge – das reicht. Man trainiert dabei den ganzen Körper. Zwei Mal die Woche sind effektiv.“ Mittlerweile betreiben in anderen Ländern, wie zum Beispiel den USA oder Skandinavien, viele Firmen sogar schon eigene Fitnessstudios in denen man vor, während oder nach der Arbeitszeit trainieren kann. Haertle betont: „Ich glaube da wird in Deutschland in den nächsten Jahren noch viel passieren. Die Manager werden sich bewusst, was man alles für seine Angestellten tun kann – und muss. Sowohl aus gesundheitlicher Perspektive, als auch als Tool zur Bindung an das Unternehmen.“
Haertle selbst geht bei seinen circa 250 Mitarbeitern mit guten Beispielen voran: Den Auszubildenden und dualen Studenten stellt er WG-Zimmer zur Verfügung, seine Fach- und Führungskräfte bekommen Schulungen, Fitness for free und eigene Fahrzeuge gestellt. Investitionen in die Zukunft. Gesundheit, Ernährung und ein gutes Köpergefühl werden für viele Menschen immer wichtiger – und das natürlich auch in der Region 38. Lange vorbei sind die Zeiten, als sich Kiez größen mit imposanten Schnurrbärten und Kickermatten in miefigen Muckibuden zum kollektiven „Eisen fressen“ trafen. Statt Stahlstangen und Spiegeln hat Individualisierung und Hightech Einzug gehalten. Viele Fitnessstudios haben sich über die Jahre zu Lifestyle-Tempeln und sozialen Marktplätzen gewandelt. Für jede Gesellschaftsschicht, jede Fitnessvorliebe und jeden Geldbeutel finden sich mittlerweile das richtige Training, ein individueller Kurs und das passende Studio. Das weiß auch Christian Haertle (siehe auch Standort38 Titelinterview Mai 2014) und bedient munter den vielfältigen und boomenden Markt. Der leidenschaftliche Kraftsportler, der seit seinem 17ten Lebensjahr an Geräten trainiert, anfangs unter der Anleitung von Arnold-Schwarzenegger-Bodybuilding-Videos, besitzt mittlerweile neun Studios in der Region – und investiert weiter.
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„Ich liebe den Geruch von Eisen“ – Christian Haertle, Chef der HYGIA Gruppe über Fitness in der Firma, seine Studios und die Digitalisierung der Branche (2/2)