22. Juli 2020
Handel & Dienstleistung

Konjunkturbericht der IHK

Regionale Wirtschaft erholt sich nur langsam

Dr. Florian Löbermann, Hauptgeschäftsführer der IHK Braunschweig. Bild: Zina Fiege.

Trotz der eingetretenen Lockerungen der Corona-Maßnahmen, sind die meisten Betriebe im Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg noch weit von geschäftlicher Normalität entfernt. Auch eine schnelle Erholung von dem Konjunkturabsturz ist nicht in Sicht. Zu diesem Ergebnis kam der gemeinsame Konjunkturbericht der IHK Braunschweig und der IHK Lüneburg-Wolfsburg für das zweite Quartal 2020.

Der IHK-Konjunkturindikator verzeichnete einen Anstieg von 26 Punkten auf einen aktuellen Wert von 69 Punkten. Diese Erhöhung ist jedoch in Relation zu dem vorhergegangenen Einbruch zu betrachten. So war der Indikator im Frühjahr abrupt um 63 Punkte auf ein historisches Rekordtief auf 43 Punkte gefallen.

Dass die Erholung nicht kräftiger ausgefallen ist, ist der weiterhin schwachen Beurteilung der Betriebe zu ihrer geschäftlichen Lage geschuldet. Diese wird aktuell nicht besser beurteilt als zu Zeiten des Frühjahrs-Lockdowns. Derzeitig bezeichnen nur 13 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage als gut. Während 41 Prozent sie immer noch als befriedigend ansehen, beurteilen 46 Prozent der Unternehmen ihre Situation als schlecht.

Allerdings haben sich die Geschäftserwartungen der regionalen Wirtschaft verbessert. Zwar rechnen noch 45 Prozent der befragten Unternehmen binnen der Jahresfrist mit erheblichen geschäftlichen Einbußen. Doch immerhin 38 Prozent glauben, dass sie ihr Geschäftsniveau halten können. Der Anteil der Unternehmen, die eine Verbesserung ihrer Geschäftstätigkeit sehen, ist auf 17 Prozent angewachsen.

„Alles in allem machen die Umfrageergebnisse deutlich, welch tiefe Spuren die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung bei den Betrieben hinterlassen haben. Die regionale Wirtschaft kämpft nach wie vor in ihrer ganzen Breite mit den Folgen. Auch wenn ein Großteil der Betriebe wieder den Geschäftsbetrieb aufgenommen hat, sind die Rahmenbedingungen häufig ernüchternd. Nachfrageausfälle im In- und Ausland, Zurückstellung von Investitionen und Stornierung von Aufträgen prägen das Bild. Im Reisegewerbe, in der Gastronomie, im Handel und bei personenbezogenen Dienstleistern reichen die Umsätze für einen lohnenden Geschäftsbetrieb oft kaum aus. Hinzu kommen hohe Kosten für Hygienemaßnahmen. Und für einzelne Branchen wie die Messe- und Kongresswirtschaft oder Clubs und Diskotheken fehlt immer noch eine absehbare Öffnungsperspektive“, kommentiert Dr. Florian Löbermann, Hauptgeschäftsführer der IHK Braunschweig.

 

 

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