27. November 2017
IT & Medien

Vom Magazin zur Marke

Die Entwicklung von Standort38 2007 bis 2017

Liebe Leserinnen, liebe Leser, heute halten Sie ein neues Verlagsprodukt aus unserem Haus in Ihren Händen: „Standort – Menschen und Wirtschaft in der Region“ – das Wirtschaftsmagazin für den Mittelstand. Was dürfen Sie erwarten? Mindestens viermal jährlich bereiten wir für Sie die interessantesten Wirtschaftsthemen unserer Region aktuell und informativ auf. Mit einer Auflage von circa 10.000 Exemplaren richtet sich das Magazin gezielt an Entscheider in Unternehmen, Verbänden, Institutionen und Behörden…“, schrieb Andreas Günther, der damalige Anzeigenleiter und spätere Geschäftsführer des Braunschweiger Zeitungsverlags, stolz im Editorial.

Und das konnte er auch sein. Standort war das erste echte Magazin aus dem Verlag, der sich bis zu diesem Zeitpunkt vor allem auf die Stärke, Dominanz und Monopolstellung seiner Tageszeitung verlassen hatte. Standort38 präsentierte im Dezember 2007 eine „Themenvielfalt so breit gefächert wie das wirtschaftliche Geschehen selbst: Nachrichten aus Verbänden und Unternehmen, Branchen- und Regionalnews sowie Neues aus Wissenschaft und Forschung, Netzwerken und Institutionen“. Im Fokus der Berichterstattung standen die Oberzentren Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie die Mittelzentren Gifhorn, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel – heute gehört auch Goslar dazu. Redaktionell verantwortet wurde das Magazin von Jessica Schwarz (heute: Mohr) und Stefanie Druschke, die heute im Media Marketing der BZV Media GmbH tätig sind.

Thematisch spannte das Team auf 32 Seiten einen Bogen von Unternehmensaktivitäten in den Bereichen Sponsoring und Umweltengagement bis hin zu Finanzen, Mobilität, Kommunikation, E-Business und Travelmanagement. Die erste Titelstory hieß „Effektiv & zukunftsorientiert – Wirtschaftsförderung in der Region“. Manfred Casper, damaliger AGV-Hauptgeschäftsführer, schrieb einen Kommentar zum Thema „Mittelstand als Standortfaktor“; Joachim Roth, damaliger Wirtschaftsdezernent der Stadt Braunschweig und Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH, propagierte ein Mit- statt Gegeneinander der Region: „Ein gesunder Wettbewerb ist im Globalisierungsprozess üblich. Um sich im Wettbewerb der Regionen zukunftsfähig zu positionieren, ist aber ein gemeinsames Vorgehen angesagt“. Recht hatte er.

Die senfgelbe Grundfarbe und der taubenblaue Schriftzug, entwickelt von der Braunschweiger Werbeagentur Propaganda, sind, nun ja, Geschmackssache. Man wollte sich damit einfach vom kühlen dunklen Blau, das für die Zeitschrift IHK wirtschaft Braunschweig verwendet wurde, absetzen. Man strebte eine Co-Existenz an, besetzte aber redaktionelle Themenfelder, die dort zu wenig oder gar nicht umgesetzt wurden. Die Region befand sich im Jahr 2007 im Aufbruch und Aufschwung – das neue, moderne Wirtschaftsmagazin Standort bildete diese rasante Entwicklung der regionalen Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung auf seinen Seiten ab. Auch der „Zukunftsatlas“ des Schweizer Beratungsunternehmen Prognos AG bestätigte die Dynamik und guten Zukunftschancen unserer Region im Vergleich mit anderen deutschen Städten.

Von Anfang an ganz wichtig und „immer im Mittelpunkt“ waren den Machern „Die Menschen, die mit ihren Entscheidungen und ihrer Arbeit tagtäglich unsere Region so nachhaltig prägen und voranbringen“, wie Andreas Günther es damals betonte. Der Claim lautete dem entsprechend „Standort – Wirtschaft und Menschen in der Region“. Und die spielten auch fünf Jahre später, in der Ausgabe 1/2012, die wichtigste Rolle. Im Rahmen des Magazin-Relaunches erschien der Titel-Schriftzug nun verschlankt und erstmals mit dem Zusatz „38“, um den regionalen Charakter stärker zu betonen. Eine Leiste mit drei Fotos, im unteren Drittel des Titelbilds, präsentierte zudem erstmals Gesichter aus der Region. Die Zugehörigkeit zur Braunschweiger Zeitung, die damals parallel die neuen Publisher-Sites (zuvor newsclick.de) mit frischerer Optik und besserer Bedienbarkeit lancierte, wurde mit deren Logo, im rechten oberen Bereich, verdeutlicht. Inhaltlich beschäftigte man sich in dieser Ausgabe, nun auf 48 Seiten und mit sechsmaliger Erscheinungsweise, mit vielen kleineren Themen aus der Region, aber auch großen Stories zur „Macht des Geldes“ und „WWWerbung“.

Der große Umbruch und Neuanfang bei Standort38 kam dann schon schneller als erwartet: Nur ein gutes Jahr später, im April 2013, wurde das Produkt elementar verändert. Ein neues Konzept, eine neue Struktur und ein neues Layout – erstmals wurde mit dem Grafikprogramm Adobe InDesign layoutet – machten das Magazin zukunftsfähig. Der Restart bzw. Reboot wurde mit dem freien Grafiker Chris Collet vollzogen. Zusammen mit ihm entwickelte ich Standort38 neu, ohne den Markenkern, die DNA des Produkts, zu vernachlässigen. Tage- und nächtelange intensive Kreativarbeit in dessen Wohnküche im östlichen Ringgebiet, während die kleine Tochter um uns herum wuselte. Eine entscheidende Idee war, Entscheider aus der Region groß auf dem Titelbild zu zeigen – und diese in ausführlichen, exklusiven Titelstories vorzustellen und zu Wort kommen zu lassen. Frank Witter, Vorstandschef der Volkswagen Financial Services AG, war der erste in einer bis heute langen Reihe von interessanten und wichtigen Persönlichkeiten, die uns Auskunft gaben. Das neue Gesamtpaket kam gut an bei den Lesern und Anzeigenkunden – die Erscheinungsweise von Standort38 wurde schnell auf elf Mal im Jahr (außer im Januar) heraufgesetzt. Die Titel-Interviews mit eigenen Fotoshootings sind bis heute eines der Alleinstellungsmerkmale und Erfolgsrezepte des Produkts, das im Februar 2017 gerade wieder einen Relaunch erhalten hat – und mittlerweile beim Joh. Heinr. Meyer Verlag (der Magazinsparte des BZV Medienhaus) mit einer 15.000er Auflage erscheint. Der Standort38-Schriftzug ist breiter und selbstbewusster geworden, die Bildsprache und Schriften wurden weiterentwickelt, der Claim lautet heute „Das Entscheider-Magazin für die Region“. Wie die Region befindet sich auch Standort38 im ständigen Wandel – und das seit mittlerweile zehn Jahren. In Zeiten stetiger Veränderung, fortschreitender Digitalisierung und in Konkurrenz zu sozialen Medien eine beachtlich lange Spanne. Mein Dank gilt allen, die an diesem Premium-Printprodukt seit einem Jahrzehnt mitgewirkt, es unterstützt und zu dem gemacht haben, was es ist: Eine starke Marke.

Als Ende 2007 die erste Standort38-Ausgabe erscheint, ist das iPhone gerade einige Wochen auf dem Markt und die Ära der mobilen Internetnutzung noch nicht ernsthaft eingeläutet. Erste Flatratetarife entstehen zwar nach und nach, aber wer unterwegs surfen will, muss noch tief in die Tasche greifen. LinkedIn (2002), Xing (2003), Facebook (2004) und Twitter (2006) gibt es damals schon, aber noch kein Instagram (2010), Snapchat (2011) oder Jodel (2014). Auch das iPad lässt noch ganze drei Jahre auf sich warten. Seitdem ist viel passiert – und mit der Welt hat sich auch Standort38 weitergedreht. Aus dem reinen Print-Produkt wurde eine crossmediale Markenfamilie. Den Auftakt dazu hat im Juni 2015 das gleichnamige B2B-Portal gemacht, das seitdem neben tagesaktuellen Wirtschaftsnachrichten auch mehrere Datenbanken und das Wirtschaftsregister bietet.

Standort38 bringt Entscheider aus der Region außerdem auf Plattformen wie Facebook oder Instagram und gemeinsam mit Partnern auch im wirklichen Leben zusammen: Ob bei hochwertigen Vortragsreihen, wie den „Zukunftsmachern“ oder beim Entscheiderinnenabend, ob auf dem Green des Golf-Klub Braunschweig oder bei der Verleihung des ersten Unternehmerpreises im BZV Medienhaus. Aktuelle Wirtschaftsnachrichten für die Region gibt es außerdem auf der Newswall in Braunschweig und Wolfsburg und auf den Newsboxen des BZV Medienhauses. Was als nächstes kommt? Wir sind gespannt und entwickeln uns weiter – genau wie die Wirtschafts-Region, die wir seit  10 Jahren begleiten. Das ist ein Versprechen – und ein ganzes Stück Arbeit…

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