Kann das Elektroauto die Umwelt retten?
Das Erste Mediathek
Verfügbar bis 3.6.2020
Elektro-Autos gelten als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Autos. Das unterstützen auch Politiker und andere E-Mobilität-Befürworter. Aber wie die Realität und komplette Ökobilanz aussieht, wissen die wenigsten. Die Dokumentation „Kann das Elektroauto die Umwelt retten?“ beantwortet eben diese Frage und zeigt, wie die Produktion von Elektrofahrzeugen und ihrer einzelnen Komponenten aktuell aussieht. Der Film nimmt den Zuschauer zum Beispiel mit nach Argentinien, hier wird Lithium für die Batterie des E-Autos abgebaut. Dabei werden Chemikalien verwendet, die Landwirtschaft und Tieren sehr schaden, außerdem wird enorm viel Wasser benötigt. Und das ist nicht alles: Um den Rohstoff zu gewinnen, wird so viel Kohlenstoffdioxid freigesetzt, dass es insgesamt zu einer höheren Belastung kommen könnte als durch Verbrennungsmotoren – so prognostizieren es jedenfalls Klimaforscher, die zu Wort kommen. Die Dokumentation stellt auch Konzepte und Ideen vor, beispielsweise eine App, die Alternativen zum Autofahren aufzeigt. Diese soll bald auch in Berlin eingeführt werden. Die Dokumenation verdeutlicht vor allem eins: Die vielversprechendste Verkehrswende entstünde durch weniger Autos – jeder Art.

Wer bezahlt Europa?
MDR Mediathek
verfügbar bis 08.03.2020
Passend zur Europawahl werden in der Dokumentation „Wer bezahlt Europa?“ die Mechanismen von Geld und Macht in der EU beleuchtet. Wird Europa weiter auseinanderdriften oder durch eine neue Art der Umverteilung wieder zusammenrücken? Europas Mitglieder und ihre jeweiligen Volkswirtschaften sind nicht alle gleich leistungsstark und eine Kluft aus Geber- und Nehmerländern tut sich auf. Das Bild des gemeinsamen, starken Europas bröckelt – das Geld wird knapper und damit ein größeres politisches Druckmittel. Nur ein Prozent des europäischen Bruttoinlandsproduktes wird aktuell von den Mitgliedsstaaten für den gemeinsamen Haushalt bereitgestellt. Im vergangenen Jahr waren das rund 160 Milliarden Euro – für den größten gemeinsamen Wirtschaftsraum der Welt ist das nicht sehr viel. Der Film gibt Einblicke, wie Europa sich unter diesen Gesichtspunkten entwickeln könnte und welche Rolle das Geld dabei spielt.

Das Lidl-Imperium
Das Erste Mediathek
Verfügbar bis 7.5.2020
„Lidl lohnt sich“ – so lautet jedenfalls der Slogan der Firma. Im Rahmen der Dokumentation „Das Lidl-Imperium“ wird untersucht, wie belastbar dieser Slogan ist. Dabei wird der Blick auf zwei Seiten geworfen: die Unternehmenskultur, aber auch die Warenqualität. Was hat es mit den Schlagzeilen über den Konzern auf sich, in denen ehemalige Mitarbeiter über erzwungene Überstunden und Wochenendarbeit oder Gewerkschaften über Blockadepolitik und Schikanen gegenüber Betriebsräten klagen? Neben den Vorwürfen über die internen Strukturen werden aber auch die Lebensmittel geprüft: Reicht das Sortiment aus? Wie frisch sind die Lebensmittel und wie viel sparen Kunden wirklich, wenn sie beim Discounter einkaufen? Die Starköche Frank Buchholz, Tarik Rose und Chakall bekochen Testpersonen und nutzen ausschließlich Lidl-Produkte für ihre Gourmetspeisen – gar nicht so einfach.
Wenn Turnschuhe nichts bringen
Benjamin Schulz, Brunello Gianella
Frankfurter Allgemeine Buch
„Genauso wie eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, so machen ein Paar Turnschuhe aus einem Vorgesetzten noch lange keine wirksame Führungspersönlichkeit“, schreibt Walter Kohl zu Beginn des Business-Ratgebers. Wir leben in einer Zeit neuer sozialer Transparenz – formale Hierarchien werden abgebaut und der Umgang quer durch alle Strukturen legerer. Das stelle Führungskräfte vor vollkommen neue Herausforderungen – Führungsaufgaben und Verantwortlichkeiten blieben schließlich dieselben. „Je weniger hierarchischer Abstand besteht, je egalitärer sich eine (Unternehmens-) Kultur darstellt, desto mehr muss persönliche Autorität Grundlage gelungener Führung sein und desto weniger Platz ist für autoritäres Gehabe.“ Doch was zeichnet eine Führungspersönlichkeit aus und wie kann der Spagat zwischen sozialer Nähe, Verantwortungen und Entscheidungshoheit geschafft werden? Benjamin Schulz und Brunello Gianella wissen auf rund 190 Seiten Rat. Dabei lassen die beiden Autoren Erfahrungen aus der eigenen Unternehmenswelt einfließen und unterstreichen ihre Thesen mit Daten, Zahlen und Fakten.
Das Ende vom Ende der Welt
Jonathan Franzen
Rowohlt
Jonathan Franzen ist sich sicher: „Wenn ein Essay, etymologisch betrachtet, ein Versuch ist – etwas Gewagtes, Unbestimmtes, Unzuverlässiges, etwas, das allein auf der persönlichen Erfahrung und Subjektivität des Autors fußt –, dann könnte es scheinen, als lebten wir in einem goldenen Zeitalter der Essayistik.“ Denn in Zeiten sozialer Medien werde noch das winzigste subjektive Mikronarrativ notiert und mit anderen geteilt. Doch sei die Kommunikation in einer digitalen Demokratie vielmehr oberflächlich und seicht, persönliche Ansichten stünden vor Objektivität. Um einen Essay schreiben zu können, müsse sich ein Autor zwingen, sich über sich klar zu werden, zieht Jonathan Franzen die Quintessenz aus einem seiner ersten Arbeitsaufträge. „Denn das ist es ja, was Essays tun.“ Analytisch und scharfsinnig befasst sich der preisgekrönte Autor deshalb in Essays wie „Manhattan“, „Kapitalismus im Hyperdrive“ und „Xing Ped“ mit der Bedrohung unseres Planeten und Fragen und Herausforderungen unserer Zeit – und schließlich mit sich selbst – stets selbstkritisch und voller Ironie.