13. November 2021
Impulse

„In fünf Jahren soll dort Leben in der Bude sein“

Arbeitgeberverband und if5 stellen ihre Idee für die Bahnstadt in Braunschweig vor.

So könnte der Übergang vom Hauptbahnhof in das zukünftige Bahnstadt-Quartier aussehen. Bild: spaces4future

So könnte der Übergang vom Hauptbahnhof in das zukünftige Bahnstadt-Quartier aussehen. Bild: spaces4future

Leben, Arbeiten, Forschen und Produzieren – alles an einem Ort, ökologisch und zukunftsweisend. Das verspricht die Bahnstadt, die in den nächsten Jahren im Südosten Braunschweigs entstehen soll.  Das Projekt wird maßgeblich vom Arbeitgeberverband Region Braunschweig, zusammen mit dem Beratungs- und Planungsunternehmen if5, vorangetrieben. Im November stellten Thorsten Sponholz, Vorstand des AGV, Florian Bernschneider, Hauptgeschäftsführer des AGV, und Bernd Fels, Geschäftsführer der if5 GmbH, ihre Ideen vor.

Südöstlich des Hauptbahnhofs soll nach Vorstellungen der Planer das 300 Hektar große Quartier entstehen, in dem drei Themenfelder mit jeweils zwei Kernbegriffen zur Entfaltung gelangen sollen. „Vernetzen und Verbinden, Arbeits- und Lernwelten und Kultur und Community“, zählt Bernd Fels auf. Was bedeutet das konkret? Die Bahnstadt soll keine Konkurrenz zur Innenstadt werden, sondern eine Ergänzung, die mit dieser durch eine grüne Tangente, eine Art Fahrradstraße á la Jan Gehl, bis zur TU Braunschweig verbunden werden soll.

Klein anfangen, aber das so bald wie möglich

In dem neuen Quartier sollen neue Arbeits- und Produktionsräume geschaffen werden. Außenstellen der TU sollen den Austausch zwischen den sich dort ansiedelnden Start-ups und der Primärforschung gewährleisten. Das Quartier soll durchzogen sein von Veranstaltungsräumen und Kultureinrichtungen. „In fünf Jahren soll dort Leben in der Bude sein“, umschreibt Florian Bernschneider den ambitionierten Zeitplan.

Thorsten Sponholz (von links), Bernd Fels und Florian Bernschneider haben große Pläne für die Bahnstadt – wollen aber klein anfangen. Foto: Frank Spyra
Thorsten Sponholz (von links), Bernd Fels und Florian Bernschneider haben große Pläne für die Bahnstadt – wollen aber klein anfangen. Foto: Frank Spyra

Damit das gelingt, soll zwar groß gedacht, aber klein angefangen werden. Ein mögliches Projekt für diesen Anfang wäre die Echobrücke südlich des Bürgerparks. „Dort könnten wir in Leichtbauweise Veranstaltungsmöglichkeiten und Workspaces auf der Brücke bauen“, sagt Fels. Einmal fertig könnte das in etwa so aussehen wie die Florentiner Brücke über den Ponte Vecchio. Überhaupt, alte Gebäude sollen recycelt werden, anstatt teure und aufwendige Neubauten zu errichten. Zu den Kosten wollten sich die Impulsgeber allerdings nicht äußern – man wolle sich nicht, wie beispielsweise beim Berliner Flughafen, auf einen Wert festlegen, der dann nicht eingehalten werden könne, so Bernschneider.

Und, darauf legen die Ideengeber von AGV und if5 Wert, das Projekt soll von Anfang an nachhaltig und für die Zukunft gedacht werden. Textilproduktion aus Algen und selbstfahrende Autos, Trams, die auch Güter transportieren, und Drohnen über den Dächern – so könnte die Zukunft des Braunschweiger Südostens aussehen.

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