Die Arbeitswelt ist im Umbruch und Arbeit wird neu gedacht. Fest steht auch: Das Arbeiten nach der Pandemie wird nicht mehr so sein wie zuvor. Doch wie werden wir nach Corona arbeiten? Darüber haben auf der diesjährigen Futurework21 in Berlin zahlreiche Speaker aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft diskutiert.
In dem heutigen Beitrag gehe ich auf ein paar Punkte ein. In einer modernen Arbeitswelt aber brauchen wir auch einen zeitgemäßen Rechtsrahmen. Impulse sind da, aber der Mut der Politik ist verhalten.
Herzlichst
Ihre RAin
Elke Fasterding
beim AGV Braunschweig
New Work – Arbeitsmodelle
Die Pandemie hat gezeigt, dass Bürojobs sehr gut im Homeoffice zu erledigen sind. Nach der Pandemie ist damit zu rechnen, dass hybrides Arbeiten sich etabliert. Mitarbeiter werden zwei oder drei Tage wöchentlich im Homeoffice verbringen.
Aber bei der Ausgestaltung dieser Arbeitsform ist eine Gefährdungsbeurteilung des häuslichen Arbeitsplatzes erforderlich und der Arbeitgeber müsste auch mal nach dem Rechten sehen. Ein Ausweg bislang – mobiles Arbeiten.
Wenn es den Mitarbeiter gleich nach Teneriffa & Co. ins Homeoffice verschlägt, dann tauchen weitere rechtliche Probleme auf. Hat der dieser eine eigene Betriebsstätte gegründet? Wie ist sein Einkommen zu besteuern? Kommt überhaupt noch deutsches Arbeitsrecht zur Anwendung und wie stelle ich die Kündigung rechtssicher zu?
Büros werden keineswegs obsolet. Aber die Nähe muss zum Talent bestehen und nicht zum Firmensitz.
Mitarbeiter und Unternehmer wünschen sich auch mehr Freiheiten bei der Ausgestaltung der Arbeitszeit. Elf Stunden Ruhezeit nach einem Arbeitseinsatz sowie die tägliche Höchstarbeitszeit von zehn Stunden verhindern Eigeninitiative und selbstbestimmtes Arbeiten. Der Familienvater, der spätabends noch mal Mails checkt, darf das genau genommen nicht. Es wird gefordert, dass die Ruhezeit in zwei Zeitabschnitte geteilt werden darf und dass es keine tägliche, sondern eine wöchentliche Höchstarbeitszeit gibt.
New Work –Skills
Selbstführung, Kommunikation auf Augenhöhe, Remote Führung und Weiterbildung werden die Zukunft prägen. In der hybriden Arbeitswelt muss es eine personalisierte Weiterbildung geben.
Ein Drittel der Mitarbeiter hat sich in der Corona-Zeit von der Führungskraft nicht gesehen gefühlt. Sie werden mehr Eigenverantwortung tragen, um selbst sichtbar zu werden. Allerdings werden bestehende Eingruppierungen eine völlig freie Entfaltung behindern.
Onboarding und Offboarding per Livestream werden erhalten bleiben. Die Gemeinschaft wird sich verändern.
Auch körperlich schwere Arbeiten wird es weniger geben. Die Robotic wird Einzug halten. Bereits jetzt wird sie unterstützend eingesetzt. So gibt es beispielsweise Exoskelette, die in der Produktion eingesetzt werden, um Überkopfarbeiten zu erleichtern. Sie werden am menschlichen Körper getragen und teilweise auch als Roboteranzüge bezeichnet.
New Work –Spaces
Bereits jetzt werden Raumkonzepte und Arbeitsumgebung neu gedacht. Aber auch Städte verändern sich. Mitarbeiter werden nicht mehr in die Städte fahren, sondern auch auf angemieteten Flächen am Stadtrand arbeiten. Auch mit Mitarbeitern anderer Firmen. Co-Working Spaces gibt es bereits.
Städte werden grüner werden. Es werden vermehrt die Dächer mit Gärten versehen werden und Obst und Gemüse werden auf den Dächern angebaut und geerntet werden.
Dadurch werden auch neue Berufe entstehen wie vielleicht der Urban City Farmer.
New Work –Trends
Neue Formen der Zusammenarbeit wird es geben. Bereits heute ist Agilität in aller Munde. Aber wer kennt die Trends: Pro-Aging, Inside the Box und Playful Work?
Bleiben Sie neugierig auf die Zukunft!