13. Februar 2018
Management & Trends

„Kräftig unter Dampf!“

Die aktuellen Konjunkturprognosen für die Region sind überaus positiv vor allem die Bürokratie und der Fachkräftemangel bleiben Sorgenkinder...

Selbst Trumps „erratischer Kurs“ kann der robusten weltweiten Konjunktur derzeit nicht viel anhaben. Foto: White House / Shealah Craighead

Die Konjunktur im Braunschweiger Wirtschaftsraum brummt wie seit langem nicht mehr“, lautet der erste Satz im aktuellen IHK-Papier zur Geschäftslage der regionalen Wirtschaft. Der von der Kammer ermittelte Konjunkturklimaindikator, der als Stimmungswert die aktuelle Lage und die Erwartungen der Unternehmen abbildet, stieg jüngst auf den höchsten Stand seit Mitte 2011.

„Die Kapazitäten der Unternehmen sind gut ausgelastet, die Auftragsbücher haben sich weiter gefüllt. Und die geäußerten Geschäftserwartungen lassen hoffen, dass die Konjunktur in unserem Bezirk auch in den kommenden Monaten kräftig unter Dampf stehen wird“, führt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernd Meier weiter aus. Auch aus Lüneburg kommen positive Signale. „Wir freuen uns über die guten Konjunktur-Ergebnisse und starten mit ordentlich Rückenwind ins neue Jahr“, kommentiert Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert die dortigen Ergebnisse, für die vor allem ein stabiler privater Konsum und niedrige Zinsen verantwortlich gemacht werdenHinzu kommen gute Exportaussichten dank einer positiven weltweiten Konjunkturentwicklung.

„Die Weltwirtschaft wird voraussichtlich auch im Jahr 2018 um etwa 3,5 Prozent wachsen – trotz politischer Risiken in vielen Teilen der Welt“, heißt es in einer aktuelle Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft zur Entwicklung der weltweiten Konjunktur. Und das trotz eines erratischen Kurses von US Präsident Trump, eines weitgehend ungeklärten Brexit-Ausgangs und ungelösten Strukturproblemen in vielen Schwellenländern. Sowohl die beiden Industrie- und Handelskammern in der Region als auch eine aktuelle IDW-Analyse sehen diesen Aufwärtstrend vor allem durch zwei Herausforderungen gebremst – den Fachkräftemangel und die Bürokratie. Beide entwickeln sich demnach zu einem Investitionshemmnis und im bereits sechsten Aufschwungjahr hintereinander steige die Gefahr einer Überauslastung der deutschen Wirtschaft.

So stellt etwa der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) in einem aktuellen Gutachten fest, dass die absolute Produktion bereits heute über dem eigentlichen Produktionspotenzial liegt. Überstunden, längere Lieferzeiten und sogar eine zunehmende Auftragsablehnung seien die Folge. Ein vielversprechender Ausweg aus dieser zunehmenden Verknappung auf Seiten der Arbeitnehmer ist allen Akteuren bekannt, viel diskutiert und doch wenig verfolgt. Prof. Dr. Michael Grömling ist beim IDW als  Senior Economist für die In- und Auslandskonjunktur zuständig und betont kurz und knapp: „Die Bundesregierung muss Bildung ernsthaft forcieren.“

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