Nichts ist umsonst. Nicht einmal der Journalismus. Das ist wahrlich keine neue Erkenntnis. Aber sie ist wesentlich, um zu verstehen, warum immer mehr redaktionelle Angebote im Netz, die sich früher ausschließlich über Anzeigenumsätze finanziert haben (und ehrlicherweise meist schon immer aus anderen Aktivitäten quersubventioniert wurden), mittlerweile die Bezahlschranke herunterlassen. Diese Wiederentdeckung der Leser als Zielgruppe und Erlösquelle zugleich ist eine relativ neue Folge des durch die Digitalisierung angestoßenen Medienwandels. Er hat aus vielen Empfängern Sender gemacht und den Unternehmen – so scheint es zumindest – einen eigenen Kanal für ihre Botschaften beschert. Immer mehr von ihnen setzen auf Content Marketing und machen damit Facebook, Google und Co. größer.
Eine crossmediale Markenfamilie
Das ist okay und kann für den einen oder anderen sogar eine sinnvolle Strategie sein. Es ist auch überhaupt nicht unser Ansatz, uns in das Business anderer einzumischen. Wir wollen darüber berichten, haben mit unserem eigenen genug zu tun – und Standort38 als crossmediale Markenfamilie auf sechs Plattformen in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt: Inhaltlich, visuell und auch technisch. Die Redaktion portraitiert und interviewt Entscheider, liefert Neuigkeiten sowie Impulse, schenkt der (Wirtschafts-)Region ein Gesicht und Forum zum gegenseitigen Austausch. Unsere journalistischen Inhalte werden von den Kollegen aus der Grafik aufbereitet, anschließend gedruckt und Heft für Heft quer über die Region verteilt.
Nie ein PR-Magazin
Seien wir ehrlich: Damit betreiben wir seit mehr als zehn Jahren einen Aufwand, der nicht zur einseitigen Finanzierungsform passt und langsam an seine (wirtschaftlichen) Grenzen stößt.
Standort38 war nie ein PR-Magazin. Genau das wäre die Alternative – ein Produkt, das weiterhin ausschließlich von Anzeigenkunden bezahlt wird und den qualitativen Anspruch dem Medienwandel und seinen ökonomischen Folgen anpasst. Zu diesem Weg würde eine simple Wahrheit gehören, die wir alle auch aus dem Netz kennen: Wer ein kostenloses Angebot nutzt und das Geschäftsmodell nicht erkennt, ist es meist selbst. Denn ein PR-Magazin bietet keinen Journalismus, es tut nur so. Nicht was relevant und für Zielgruppe wichtig oder interessant ist, wäre von Bedeutung, sondern vor allem Themen, die ein lukratives Umfeld für zahlende (Anzeigen-)Kunden bilden und zugleich möglichst wenig Aufwand für die Redaktion bedeuten.
Seit September im Handel
Wir zählen nicht, wie häufig wir Anfragen bekommen – von Agenturen, die im Auftrag Dritter Inhalte und Backlinks auf unserem Portal platzieren oder Geschichten im Magazin kaufen wollen: Ob man denn eine Anzeige wirklich als solche erkennen müsse, was ein Titelinterview kostet oder warum wir einen Text nicht mit dem Unternehmenslogo visualisieren? Ganz einfach: Weil das weder das Selbstverständnis unserer Redaktion noch das Nutzerversprechen von Standort38 ist und wir uns bereits vor einiger Zeit für einen anderen Weg entschieden haben.
Wer aufmerksam war, wird bemerkt haben, dass sich seit September letzten Jahres ein Copypreis auf dem Magazin findet und es auch im Buch- und Zeitschriftenhandel erhältlich ist. Das war ein guter Anfang: Jetzt wollen wir den nächsten Schritt wagen und uns ökonomisch nachhaltig aufstellen. Was das heißt?
Endlich ein Standort38-Abo
Unser B2B-Portal Standort38.de erhält ab Anfang Juni eine weiche Bezahlschranke. Hierfür arbeiten wir mit dem bekannten Dienstleister Laterpay zusammen, um die Abwicklung so komfortabel wie möglich zu gestalten. Einzelartikel kosten dann 1,29 Euro, bezahlt wird aber erst, wenn eine Summe von 5 Euro zusammengekommen ist – Laterpay eben. Anders ist das bei den Abo-Modellen: Für monatlich 3,99 Euro erhalten Sie Zugriff auf alle Artikel des Portals sowie das aktuelle E-Paper, das sich im neuen Viewer noch komfortabler lesen lässt. Das Abo ist bequem jederzeit kündbar. Weil wir weiterhin an das gedruckte Magazin glauben, haben wir dem Halbjahres-Abo außerdem die Print-Ausgabe spendiert. Für 23,99 Euro haben Sie Zugriff auf alle Online-Inhalte inklusive dem Magazin-Archiv. Zudem landet Standort38 weiterhin auf Ihrem Schreibtisch – wie gewohnt, aber ehrlich und fair bepreist. Zum ersten Mal gibt es damit ein echtes Standort38-Abo, das sich Leser in der Vergangenheit häufig gewünscht haben.
Wer uns besonders wichtig ist …
Wir glauben an unseren Standort und daran, dass ein Gros der Entscheider Wirtschaft(lichkeit) versteht. Deshalb setzen wir auf Freiwilligkeit und geben uns allen Zeit. Wer unser Magazin wie jeden Monat zugeschickt bekommen hat und in den Händen hält, ist Teil unserer über Jahre aufgebauten Community und uns besonders wichtig. Das zählt etwas und so werden Sie auch die nächsten Ausgaben kostenlos erhalten. In dieser Zeit werden wir wie gewohnt versuchen, Sie als Leser zu überzeugen – nur eben ab sofort mit dem Ziel, dass Sie sich ernsthaft zu Ihrem Standort bekennen. Dann hat er auch in diesen spannenden Zeiten des wirtschaftlichen Umbruchs eine Zukunft. Wir haben viel vor – wir lesen und sehen uns … ganz bestimmt!