7. Juli 2021
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„An uns kommt keiner vorbei!“

Parlamentarischer Abend der Allianz für die Region in Hannover

Die Landesbeauftragte Dr. Ulrike Witt spricht beim Parlamentarischen Abend der Allianz für die Region im Gartensaal des Rathauses in Hannover. Foto: Holger Isermann

Es sollte ein Ausrufezeichen sein – der erste parlamentarische Abend nach der Corona-Pause: Die Region Braunschweig-Wolfsburg demonstrierte am vergangenen Montag Geschlossenheit in der Landeshauptstadt und kam persönlich zusammen, nachdem man im November 2019 im Landtag den Harz-Heide-Pakt besiegelt hatte.

Wasserstoffregion und Tranformationsnetzwerk

Als Auftakt trafen sich Mitglieder des Aufsichtsrates und der Vorstand der Allianz für die Region e.V. zusammen mit Wissenschaftler:innen am Wasserstoff Campus Salzgitter. Forschung, Wirtschaft, Land und Kommunen arbeiten hier gemeinsam an der industriellen sowie nachhaltigen Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff – kurzum: einem Baustein für die Dekarbonisierung der Industrie. Von diesem Leuchtturmprojekt soll ein Impuls für die gesamte Region ausgehen – sie soll zur Wasserstoffregion Südostniedersachsen werden.

Außerdem plant die Allianz für die Region zusammen mit der IG Metall ein Transformationsnetzwerk Südostniedersachsen, um den Umbruch in der Automobilbranche zu begleiten. Ein Förderantrag beim Bundeswirtschaftsministerium ist in Vorbereitung. „Die Herausforderungen der Zukunft werden mit Blick auf die gesamte Region nur mit funktionierenden Netzwerken erfolgreich gemeistert“, machte Wendelin Goebel deutlich und erklärte damit zugleich den Sinn und Zweck des Parlamentarischen Abends im Anschluss.

Parteiübergreifend Interessen vertreten

Den leitete der Vorstand der Allianz für die Region als Initiator auch selbst ein, bevor Braunschweigs Oberbürgermeister in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender des Netzwerkes übernahm. Er sprach von einer starken Region, die sichtbarer werden muss. Dazu brauche es genau diesen Schulterschluss über Verbands- und Parteigrenzen hinweg. „Das ist auch in Hannover angekommen. Und so weiter wir weg gehen, desto stärker müssen wir als Region gemeinsam auftreten“, betonte Markurth vor Landräten, Oberbürgermeistern, Verbands- wie Unternehmensvertreter:innen und Parlamentarier:innen im Hannoveraner Rathaus. Auch wenn jetzt Wahlkampf sei, sollte das Gemeinsame nicht vergessen werden. „Kommen Sie nach den Wahlen wieder zusammen“, forderte er die Anwesenden auf.

„Industriepolitik ist Klimapolitik“

Die Landesbeauftragte Dr. Ulrike Witt sprach über die Offenheit für den Produktionssektor und lobte diese industrielle Aufstellung der Region. „Industriepolitik ist Klimapolitik und Klimapolitik ist Industriepolitik. Da, wo die Herausforderungen liegen, liegen auch die Lösungen.“ Man freute sich über den Durchbruch beim Ausbau der Weddeler Schleife und will jetzt nach vielen Jahren Stillstand auch endlich beim Ausbau der Windkraft Fahrt aufnehmen – das jedenfalls versprach Detlev Tanke, der Vorsitzende des Regionalverbandes Großraum Braunschweig.

Der Landtags-Abgeordnete Dr. Christos Pantazis, der die anschließenden Wortbeiträge von Kolleg:innen aus verschiedenen Landkreisen und Parteien moderierte, bewertete den Abend als „kraftvolles Signal eines physischen Treffens.“ Seine zentrale Botschaft war wohl auch nicht nur an die eingeschworene Gemeinschaft im Gartensaal des Hannoveraner Rathauses gerichtet: „An uns kommt keiner vorbei!“

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