Wie kam eigentlich der Kontakt zur Region Braunschweig zustande? Durch das erste „Kinder.Stiften.Zukunft“ in Braunschweig und meine Bekanntschaft mit Brigitte Mohn. Die haben mich eingeladen, dort aufzutreten und einen Vortrag zu halten. Ich war zwei Tage dort und habe viele Einrichtungen kennengelernt.
Wie bewerten Sie die Arbeit von United Kids Foundations?
United Kids war am Anfang eher eine Promi-Geschichte. Ich war mal am Tisch mit Peter Maffay und Boris Becker, das war nicht meine Welt. Bei den Promis ist es schwer zu sagen, wer es ehrlich meint. Philipp Lahm ist beispielsweise einer, auf den das zutrifft. Oder nehmen Sie Uli Hoeneß. Der hat einfach 500.000 Euro pro Jahr unkoordiniert an jemanden verschenkt, der ihm gefallen hat. Er ist ein kantiger und wilder Typ, aber einer mit einem großen Herz…
Wie ist Ihr Verhältnis zu Jürgen Brinkmann?
Er ist sehr euphorisch. Wir mögen uns und haben uns inzwischen auch einige Male gesehen. Das 1000-mal 1000-Projekt fand ich unheimlich toll, ich glaube, der meint es ernst!
Was ist Ihre Botschaft an die Entscheider aus der Region 38?
Das Stiften macht Spaß. Sie werden feststellen, dass sie glücklicher werden und viel mehr Freude empfinden als in ihrem Unternehmen. Sie können ihr Know-how einbringen und werden ganz schnell Anerkennung erfahren, was eigentlich jeder will. Außerdem werden sie Menschen kennenlernen, die ganz anders sind, die echte Freunde werden können. Sie werden vor ihrer Haustür Dinge erleben, die sie nicht für möglich hielten. Sie werden ergriffen und in der Lage sein, das Leben eines Kindes zu retten. Wer kann das schon von sich sagen?
Inwieweit bringt Reichtum auch die Verantwortung mit sich, etwas davon zurückzugeben?
Ihr könnt so fleißig und gut sein, wie ihr wollt, 50 Prozent eures Erfolges ist reines Glück. Das den Menschen zu sagen ist schwer, weil alle meinen, dass sie die großen Macher und Gestalter sind.
Stimmt das denn nicht?
Mit jeder Autofahrt haben Sie Glück, wenn Sie die Treppen runtergehen, haben Sie Glück. Mir ist einfach bewusst, dass du in deinem Leben unheimlich viel Glück brauchst. Deshalb sage ich: Gebt von dem Glück, was ihr bekommen habt, den Kindern etwas ab. Zehn Prozent tun den meisten nicht weh.
Sie fordern also nicht, dass die Wohlhabenden ihren gesamten Reichtum aufgeben sollen?
Nein, überhaupt nicht. Es geht lediglich darum, einen Teil des Vermögens abzugeben. Bevor der Staat zulangt, und er wird es aufgrund der Verschuldung irgendwann tun müssen, sollte man doch lieber heute selbst entscheiden, was man mit seinem Geld tun möchte.
Auf Ihrer Internetseite schreiben Sie: „Ich will nicht nur als Geschäftsmann und Familienvater im Gedächtnis bleiben, sondern auch als ein Mensch, der sich um andere kümmert.“ Glauben Sie, dass Ihnen das gelungen ist?
Ja, da bin ich jetzt eitel genug (lacht). Ich brauche nicht nachlassen, im Gegenteil. Jetzt habe ich ja noch viel mehr Zeit.